Strategische und operative Herausforderungen und Chancen erkennen

Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist ein globaler Trend, der unterschiedlichste Ausprägungen hat. Während in Nordamerika der Schwerpunkt vor allem darauf gelegt wird, digitale Innovationen in die physische Welt zu bringen, wird in Asien sowohl auf eine pragmatische Anwendung von „Quick Wins“ als auch auf Langzeitstrategien gesetzt. Deutschland zeichnet sich im Vergleich dazu dadurch aus, dass es ein exzellentes Industrial Engineering, basierend auf einer hohen Kompetenz Produktionsprozesse zu beherrschen und zu gestalten, in die digitale Welt einbringen kann.

Die Digitalisierung bringt Chancen und Herausforderungen mit sich, wie z.B. die Generierung einer Vielzahl an echtzeitfähigen Informationen während des Produktentstehungsprozesses, Vernetzung von Maschinen untereinander und mit dem Internet (IoT), dem Roboter als „Arbeitskollegen“ des Menschen usw., und wird die Arbeitswelt in den Unternehmen rigoros verändern, d.h. sowohl bei der körperlichen Arbeit als auch bei der sog. Wissensarbeit. 

Die in Deutschland traditionell vorhandene Produktionskompetenz wird durch digitale Assistenzsysteme erweitert und kann in eine neue Dimension der Qualität, Flexibilität, Geschwindigkeit und Produktivität führen. Neue Geschäftsmodelle können den Produktionsstandort Deutschland bereichern und auch neue Arbeitsplätze schaffen. 

Eine noch nicht beantwortete Frage lautet jedoch: Welche Qualifikationsanforderungen werden an zukünftige Belegschaften gestellt? Wie kann der technologische und der Wandel in den Organisationen gelingen? Welche Herausforderungen ergeben sich für die Rolle der Führung, die Belegschaften und die Personalarbeit?

Gewisse Trends lassen sich allerdings schon heute beobachten. Voraussetzung für eine erfolgreiche Einführung von Digitalisierungskonzepten – und da sind sich viele Umsetzungsexpertinnen und -experten in Deutschland einig – ist ein konsequent durchgeführtes und gelebtes Lean Management. Ohne diese Grundlage wird eine erfolgreiche Weiterentwicklung Richtung Digitalisierung schwer. Ein digitalisiertes Chaos, d.h. eine digitalisierte Abbildung chaotischer bestehender „realer“ Prozesse und Strukturen, bringt wahrscheinlich eher keinen Wettbewerbsvorteil. 

Ordnungsstrukturen werden im Management von Unternehmen daher noch mehr an Bedeutung gewinnen. Als übergeordneter Managementrahmen kann das EFQM-Modell hinzugezogen werden, welches dazu beitragen kann, dass Managementsysteme und entsprechende -aktivitäten nicht nur operativ, sondern auch strategisch aufeinander abgestimmt werden. Auf diese Weise kann eine ausgewogene Zielfokussierung erfolgen.

Um einen Eindruck bzgl. der betrieblichen Herausforderungen und Vorgehensweisen zu vermitteln, hat unser Podcast den Schwerpunkt „Digitalisierung im Mittelstand“ gewählt. Wir haben hierzu ein umfangreiches Gespräch mit der Geschäftsführung und einem internen Trainer vor Ort bei der Firma Howmet in Hildesheim geführt. Die bereits seit vielen Jahren bei Howmet gemachten Erfahrungen zeigen auf, wie der Weg in Richtung Digitalisierung im Mittelstand gelingen kann, welche Herausforderungen bestehen und wie die Einbindung der Menschen in einer Organisation gelingen kann. 

Deutlich wird auch, dass dieser Weg und die digitale Transformation kein Selbstläufer ist, der „mal eben nebenher“ durchgeführt werden kann.

Die bei Howmet gewählten Vorgehensweisen und Umsetzungserfahrungen lassen sich im Rahmen von zwei Veranstaltungen vor Ort erleben und diskutieren.

Hinweis: Die Rückmeldungen im Rahmen der beiden durchgeführten Veranstaltungen im Oktober 2021 bei Howmet in Hildesheim veranlassten uns dazu eine weitere Veranstaltung anzubieten:

Informationen zur dritten Veranstaltung bei Howmet in Hildesheim am 2.2.2022.